Von der Wachau über die Steiermark nach Maribor

Du schaust zu Hause aus deinem Fenster und es regnet. Nun spielt man im Geiste durch, welche Optionen es gibt. Lebensmittel sind im Haus, Termine hat man keine, also Füße hoch und abhängen.

Ich bin heute zur Rezeption gegangen und habe mir einen Leihschirm geborgt. Schon bin ich auf dem Panoramaweg unterwegs nach Spitz. Hier befinden sich die höchsten Steillagen in der Wachau. Es wird überwiegen Grüner Veltliner, Riesling und einige rote Trauben angebaut. Der Winzer sagt, er geht sieben Mal um den Weinstock im laufe des Jahres und dann kommt die Lese und damit die Kellerarbeit. Ich konnte teils in diesem Gelände nicht stehen, ohne mich festzuhalten. Das so ein Wein aus einer Ortslage dann 10-12 EUR kostet, verstehe ich sofort.

Im Regen entwickelt man einen anderen Blick als wenn die Sonne scheint. Flora und Fauna haben ein anderes Gesicht und so kommt es, dass ich seit langem wieder einen Salamander sehe. Er will den Winzerweg kreuzen und ich habe auf ihn aufgepasst, bis er es auf die andere Seite geschafft hat. Es war trotz des Regens eine schöne Wanderung und ich bin froh, dass ich gegen 17.00 Uhr nach 20 km wieder in meinem Hotel angekommen bin.

Keine Regentropfen auf dem Fensterbrett. Ein gutes Frühstück, schnell gepackt und schon bollert die Dieselziege vom Hof. Der Kellner ist auch Motorradfahrer und er hat das ganze Serviceteam zusammengerufen um mir nachzuwinken. So eine Diesel im Kaltstart hört man ja auch nicht alle Tage… 🙂

Es folgt eine ruhige Fahrt über die Donau. Wir schrammen an Wien vorbei und es geht in Richtung Steiermark. Ich umfahre Graz und es geht in Richtung Slowenischer Grenze nach Maribor ( Marburg). Maribor liegt an der Drau, einen Nebenfluss der Donau. Es ist heute eine Universitätsstadt mit ca. 100.000 Einwohnern. Die wechselhafte Geschichte hat die Stadt geprägt, aber heute sind die Slowenen stolz auf ihre zweitgrößte Stadt des Landes.

Mein Hotel liegt direkt an der Drau und nach einer ausgiebigen heißen Dusche ( es waren heute um 8 Grad und auf den letzten 40 km gab es noch Starkregen bis ins Hotel) schaue ich mir die Stadt an. Leider nieselt es auch hier und so kommt es, dass ich in einer schnuckeligen Pizzeria lecker zu Abend esse. Maribor bei Nacht fällt heute aus, ich bin müde und morgen soll es an die Adria gehen.

( ich habe heute mit zwei Russen, zwei Österreichern, einem Engländer und drei Deutschen über die Diesel gesprochen, ich wollte, die Dieselziege könnte auch reden….)

Bierpreis EUR 3,40

2 Antworten

  1. Avatar von Ulrike Soltendiek
    Ulrike Soltendiek

    Lieber Matthias, deine launigen Reiseberichte sind für uns richtig gute Lektüre und gehen uns regelrecht zu Herzen. Toll, wie und was du schreibst: das Lesen ist ein Genuss! Du lässt dir richtig über die Schulter schauen und dich begleiten.
    Vielen Dank und weiter so eine gute Reise! Bis denne…Tschüssel.

    1. Hallo Ihr Beiden, ich freue mich sehr über euer Feedback und das spornt mich ja auch auch an, selbst wenn die Augen schon sehr müde sind, noch ein paar Zeilen zu schreiben. Ich muss allerdings gestehen, es hat auch einen Selbstzweck. Fotoalben reden nicht und so kann ich später mit Elke auf der Terrasse einfach einen Abschnitt aus dem Blog lesen und dann kommen die Erinnerungen…
      Ich wünsche euch einen wunderschönen Frühling in Mannheim.
      Gruß euer Hatz-Matz, nee Matthias 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert